Alternative zu Kita
Ist die Kindertagespflege eine echte Alternative zu Kita, Krippe oder Hort?
Was zeichnet die Kindertagespflege aus?
Die Kindertagespflege ist:
- gleichberechtigt
- familiär
- flexibel
- individuell
Was zeichnet die inklusive Kindertagespflege aus?
- Inklusion
- mein Weg zur inklusiven Kindertagespflege
Die Kindertagespflege erfährt durch das 4. Gesetz zur Ausführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes des SGB VIII eine enorme Aufwertung. Sie wird dort ausdrücklich als gleichwertige Betreuungsform (für U3 Kinder) neben den verschiedenen Kindertagesstätten genannt (§§22ff.). Ein Platz in einer Tagespflege wird demzufolge von den kommunalen Trägern (z.B.Jugendamt) genauso finanziell unterstützt wie der in einer Kindertagesstätte.
"das Kinderförderungsgesetz (KiföG)....soll den Ausbau eines qualitativ hochwertigen Betreuungsangebotes beschleunigen und so den Eltern echte Wahlmöglichkeiten eröffnen. Das Gesetz unterstützt ein vielfältiges Betreuungsangebot und forciert die Profilierung der Kindertagespflege. Deshalb soll ein Drittel der neuen Plätze in diesem Bereich geschaffen werden. Dazu werden Sandards gesetzt. Eine Kindertagespflegeperson (KTPP) darf grundsätzlich nicht mehr als fünf Kinder gleichzeitig betreuen. Sie soll einschlägige Kenntnisse über die an sie gestellten pädagogischen Anforderungen mitbringen, persönlich geeignet sein und über geeignete Räume verfügen....
Zudem gilt seit dem Inkrafttreten der UN-Behindertenkonvention (März 2009) nicht nur das Recht von Menschen mit Behinderung auf Partizipation, sondern auch auf Bildung in den allgemein bildenden Institutionen und dazu gehören auch die Kindertageseinrichtungen.
Die Kindertagespflege ist aufgrund ihrer familienähnlichen Struktur gerade für die Kleinsten eine gute Alternative zu anderen Betreuungsformen. Der familiäre Charakter (kleine Gruppe von maximal fünf Kindern) erleichtert vielen Kindern den ersten Einstieg in eine fremde Betreuungssituation.
Gerade für Eltern, die beispielsweise im Schichtdienst arbeiten, ist die Kindertagespflege (KTP) oft die beste Lösung Familienarbeit und Erwerbstätigkeit in Einklang zu bringen. Ein großer Vorteil der KTP gegenüber einer Kita ist daher die Randzeitbetreuung, die Eltern ein erhöhtes Maß an Flexibilität ermöglicht.
Durch die besonders enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und KTPP kann z.B. auf (Erziehungs-) Wünsche der Eltern leicht eingegangen werden. Zur individuellen Förderung des einzelnen Kindes ist daher die Betreuung in einer Kleingruppe ideal.
a) "Es gibt keine Norm für das Menschsein.
Es is normal verschieden zu sein" (Richard von Weizsäcker, 1994)
Inklusion ist ein Prozess und gleichzeitig ein Ziel, menschliche Verschiedenheit als Normalität anzunehmen und wertzuschätzen (Georg Staudacher,2008)
Gesellschaftliche Teilhabe ist ein Menschenrecht, Bildung ist ein Menschenrecht und Inklusion ist der Weg, um diese Menschenrechte durchzusetzen. Eine Inklusive Haltung erfordert von vielen in Politik und Geselchaft einen Perspektivwechsel. Die Diversität und Heterogenität machen die Gesellschaft als Gemeinwesen menschlich wertvoll.
b) Bildung und Partizipation von Anfang an - für alle Kinder
Inklusion in der KTP ist ein Aspekt von Inklusion in der gesamten Gesellschaft.
Wir brauchen einen Paradigmenwechsel, damit wir die Unterschiede der Kinder als Chance beim gemeinsamen Spielen und Lernen sehen, anstatt sie als Probleme zu betrachten, die es zu überwinden gilt. Nach Booth & Ainsworth beinhaltet Inklusion "die Barrieren für Spiel, Lernen und Partizipation für alle Kinder abbauen, nicht nur für jene mit Beeinträchtigungen oder diejenigen, die als Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf eingestuft werden"
Ich möchte im Rahmen meiner Möglichkeiten die Schwierigkeiten (Barrieren), auf die Kinder stoßen, beseitigen oder zumindest verringen. Es kann die Sprache, die andere Kultur sein oder soziale Hürden, die Barrieren darstellen. Auch für körperlich oder geistig beeinträchtigte Kinder oder entwicklungsverzögerte Knder möcte ich das Spielen und Lernen in der klenen Gruppe meiner KTP ermöglichen. Der Anspruch, jedem Knd gerecht zu werden und es nach seinen Bedürfnissen und Möglichkeiten optimal zu fördern, ist oberste Voraussetzung.
Dafür ist sicher Professionalität und Erfahrung notwendig, vor allem aber Sensibilität und die Überzeugung, dass ein jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit und um seiner individuellen Persönlichkeit willen wertgeschätzt werden muss.
An meiner Professionalität arbeite ich weiter durch Fort- und Weiterbildungskurse und Studium einschlägiger Literatur, was meinen Interessen glücklicherweise entgegenkommt.